ZDF-Umfrage-Skandal!

 

ZDF und der AfD-Umgang: Ex-Ethikrat-Chefin kritisiert "fatale Strategie"

Die Debatte um den Umgang mit der AfD erreicht eine neue Eskalationsstufe – und nun meldet sich eine Stimme zu Wort, die Gewicht hat: Christiane Woopen (62), Medizinethikerin, Professorin und ehemalige Vorsitzende des Deutschen Ethikrats (2012–2016), geht mit dem ZDF hart ins Gericht. Auf der Plattform X kritisiert sie die Vorgehensweise des Senders in einer politischen Umfrage – und warnt vor den Konsequenzen dieser Strategie.

Woopen kontert ZDF-Umfrage: "Ungeheure Macht für die AfD"

Das ZDF hatte in einer Umfrage gefragt, ob es für die Demokratie problematisch sei, wenn die CDU/CSU bewusst AfD-Stimmen in Kauf nehme. Die Antwortoptionen: „eher gut“, „spielt keine Rolle“ oder „eher schlecht“. Doch Woopen sieht in dieser Fragestellung eine gefährliche Falle. Ihre Argumentation: Wenn demokratische Parteien automatisch alles ablehnen, was auch die AfD unterstützt, gebe man der Partei eine immense Kontrolle über die politische Agenda.

Sie schrieb dazu auf X: „Im Umkehrschluss bedeutet das, dass eine Partei niemals etwas tun sollte, was auch durch Stimmen der AfD unterstützt wird. Damit erhielte die AfD eine ungeheure Macht, weil sie nur androhen müsste, zuzustimmen, damit etwas vom Tisch ist. Das kann ja wohl nicht die Lösung im Umgang mit der AfD sein.“

ZDF unter Beschuss: Verstößt der Sender gegen seinen Auftrag?

Woopen fordert eine tiefgehende Analyse der Thematik und kritisiert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk scharf: „Eine ausreichend gründliche Problemanalyse ist Pflicht – ein Beitrag zu vernünftiger (!) gesellschaftlicher Meinungsbildung.“ Ihre Kritik legt nahe, dass das ZDF diesem Anspruch derzeit nicht gerecht wird.

Historiker Winkler schlägt in die gleiche Kerbe

Die Kritik an der ZDF-Fragestellung kommt nicht nur von Woopen. Auch der Historiker Heinrich August Winkler (86) äußert sich im „Spiegel“ kritisch. Er betont, dass es ein fataler Fehler wäre, politische Initiativen allein deshalb abzulehnen, weil die AfD zustimmen könnte.

Winkler zitiert einen umstrittenen, aber logischen Satz von CDU-Chef Friedrich Merz: „Das Richtige wird nicht dadurch falsch, dass auch die Falschen es für richtig halten.“ Seine Warnung: Wenn die demokratischen Parteien sich aus Angst vor der AfD politisch lähmen, verlieren sie selbst – nicht die AfD.

Fazit: ZDF befeuert indirekt die AfD?

Die Debatte zeigt einmal mehr, wie schwierig der Umgang mit der AfD für Politik und Medien geworden ist. Doch wenn selbst namhafte Wissenschaftler und Historiker vor einer Strategie warnen, die der AfD durch reflexhafte Ablehnung noch mehr Einfluss gibt, sollte das eine Warnung sein. Statt Panikmache und fragwürdiger Umfragen braucht es eine nüchterne Analyse – und genau hier scheint der öffentlich-rechtliche Rundfunk derzeit zu versagen.


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