(Unsere Schulbücher zum Thema Wirtschaft).In einer alarmierenden Offenbarung, die die Grundfesten des Bildungssystems zu erschüttern scheint, haben Forscher der Universität Siegen eine tiefgreifende Analyse des Zustands der ökonomischen Bildung in deutschen Schulen vorgelegt. Ihre Studie, finanziert von Verbänden, die die Säulen der deutschen Wirtschaft repräsentieren, deckt auf, dass der Unterricht an unseren Schulen kläglich darin versagt, das Fundament für die nächste Generation von Wirtschaftsführern und innovativen Unternehmern zu legen.
In der Untersuchung von 40 Schulbüchern quer durch die Fächer Wirtschaft, Politik, Sozialwissenschaften, Geschichte und Geografie zeigt sich ein düsteres Bild: Fehler wohin das Auge blickt, veraltete Klischees und eine erschreckende Vernachlässigung ökonomischen Denkens. Nils Goldschmidt, Professor an der Universität Siegen und federführend bei dieser Studie, schlägt Alarm über den verheerenden Mangel an wirtschaftlicher Bildung, die es versäumt, junge Köpfe für die Realitäten und Chancen des Marktes zu schärfen.
Ein systemisches Versagen
Die Analyse legt offen, dass statt einer fundierten Vermittlung ökonomischen Wissens, Schulbücher häufig zu Trägern von Meinungen degradiert werden. Beispielsweise wird der Zertifikatehandel zur CO2-Emissionsreduktion mehr als moralische Frage denn als ökonomisches Instrument behandelt. Dieser Mangel an sachlicher Auseinandersetzung mit wirtschaftlichen Mechanismen ist vergleichbar mit dem Versuch, eine Sprache zu lehren, ohne ihre Grammatik zu unterrichten - ein offensichtliches Bildungsdesaster.
Zudem zeichnen die Schulbücher ein Zerrbild der Wirtschaftswelt: Der Staat wird als allmächtiger Problemlöser glorifiziert, während der freie Markt als Quelle aller Probleme dämonisiert wird. Eine solche Darstellung ignoriert nicht nur die Komplexität und Dynamik wirtschaftlicher Prozesse, sondern entmutigt auch potenzielle zukünftige Unternehmerinnen und Unternehmer.
Klischees statt Vorbilder
Ein weiteres erschreckendes Bild ergibt sich in der Darstellung von Geschlechterrollen: Frauen erscheinen selten als Führungskräfte oder Unternehmerinnen, stattdessen dominieren überkommene Rollenbilder. Dies sendet nicht nur ein veraltetes Signal an junge Menschen, sondern versäumt es auch, weibliche Vorbilder in der Wirtschaft sichtbar zu machen.
Der Ruf nach Veränderung
Angesichts dieser ernüchternden Befunde fordern die Forscher eine radikale Neuausrichtung der ökonomischen Bildung in Deutschland. Es geht darum, Wirtschaft nicht nur als lebendiges und vielschichtiges Feld zu vermitteln, sondern auch zu zeigen, wie ökonomisches Verständnis zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen kann. Die Studie appelliert an eine grundlegende Überarbeitung der Lehrpläne und Lehrmethoden, um eine objektive, praxisnahe und ideologiefreie Wirtschaftsbildung zu gewährleisten.
Ein Weckruf
Diese Studie sollte als dringender Weckruf für Bildungspolitiker, Lehrkräfte und alle, die an der Gestaltung unserer Bildungszukunft beteiligt sind, dienen. Es steht viel auf dem Spiel: die wirtschaftliche Kompetenz unserer nächsten Generation und damit die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Es ist höchste Zeit, die Weichen richtig zu stellen und jungen Menschen das Rüstzeug für eine erfolgreiche und dynamische Teilhabe an der Wirtschaftswelt zu geben. Denn nur so kann Deutschland seine Position als führende Wirtschaftsnation sichern und ausbauen.
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